Sondergesandte des DALAI LAMA, Kelsang Gyaltsen, besucht das Grußschild des Dalai Lama im Fernweh-Park

In dieser Rubrik NEWS finden Sie Besuche, Events und Aktivitäten im und um den Fernweh-Park, bei denen es nicht direkt um Aufnahmen von Stars in die “Signs of Fame” oder um Schilderübergaben geht, für die es eigene Rubriken gibt – die aber so interessant sind, dass wir Ihnen diese nicht vorenthalten möchten.

Die Regionalgruppe Hof der Tibet-Initiative Deutschland e. V. lud zu einem ganz besonderen Vortrag und Gespräch mit dem früheren Europa-Beauftragten und Sondergesandten des Dalai Lama ein. Vor dem Vortrag von Kelsang Gyaltsen im Studio des Theaters Hof besuchte dieser zusammen mit dem Bundesvorsitzenden der Tibet Initiative Deutschland e. V, Wolfgang Grader und Nanne Wienands von der Tibet-Initiative Hof, den Fernweh-Park.

Unterwegs im Auftrag des DALAI LAMA

Fernweh-Park Initiator Klaus Beer, zugleich 1. Vorsitzender des Fernweh-Park Vereins „Signs of Fame“ e.V. und dessen Ehefrau Erika, stellvertr. Vorsitzende des Fernweh-Park Vereins, begrüßten den tibetischen Gast und seine Begleitung auf das Herzlichste. Steht der Fernweh-Park in seiner Ideologie und Botschaft u.a. auch gegen jegliche Unterdrückung eines Landes durch eine oder gar fremde Diktatur und verurteilt dies auf das Schärfste.

Das Europäischen Friedensprojekt „Fernweh-Park“ steht neben der Freiheit für alle Menschen, gegen Rassismus, gegen Antisemitismus, gegen Rechtsextremismus und Extremismus jeglicher Art sowie für die Erhaltung der Lebensräume auf unserem wunderschönen blauen Planeten Erde. Initiator Klaus Beer: „Ich verurteile den Einmarsch Chinas in Tibet, die Menschenrechtsverletzung, ja die damit verbundene Zerstörung der Menschenrechte, Kultur, Religion und Sprache des friedliebenden tibetischen Volkes – genauso wie den gleichzusetzenden kriegerischen Einmarsch des Kriegsverbrechers und Massenmörders im Kreml in der Ukraine. All dieses Unrecht schreit zum Himmel und die Welt muss dagegen aufstehen – und in friedlicher Lösung ein Ende dieser Greueltaten finden.

Bei dem Rundgang durch das Friedensprojekt und zugleich Touristenattraktion wurden natürlich auch Fotos gemacht bei dem Grußschild des DALAI LAMA, den Klaus Beer am 12. September 2019 im Rahmen seines Deutschlandbesuchs in Nürnberg persönlich traf. Lesen Sie hier die spannende Geschichte von dieser unvergessenen Begegnung mit dem DALAI LAMA.

Weiter wurden Bilder gemacht bei den in Tibet sehr bekannten Persönlichkeiten ANI CHOING und LOTEN NAMLING, der den DALAI LAMA auf seinen Auslandsreisen begleitete. KELSANG GYALTSEN versprach, dem Dalai Lama vom Fernweh-Park zu berichten, hat Initiator Klaus Beer doch die Absicht, ihm einen STAR-STERN auf dem „Boulevard der Humanität“ zu verleihen. Das ist im Moment jedoch mit Schwierigkeiten verbunden, da der mittlerweile 88-jährige sein Exil in Dharamsla, Indien, nur noch selten verläßt und wenn, dann nur im Lande unterwegs ist. Man ist deshalb am Überlegen, wie die Star-Stern Verleihung für den Dalai Lama gelöst werden könnte. All diese Begegnungen mit o.g. Persönlichkeiten aus Tibet hat Nanne Wienands vermittelt.

Obwohl das Wetter beim Besuch des tibetischen Gastes nicht optimal war und noch der Vortrag im Theater anstand, nahm man sich viel Zeit, das Friedensprojekt im Markt Oberkotzau eingehend zu besichtigen.

„Ah, Peter Maffay war auch bei seiner Heiligkeit“, sagte Wolfgang Grader, als der die große Bildcollage im Fernweh-Park von der STAR-STERN Verleihung an Peter Maffay sah. „Ich war damals auch mit dabei“, fügt er hinzu. „Viele berühmte Persönlichkeiten der Öffentlichkeit und große Staatsoberhäupter wurden von ihm empfangen“. Als Klaus Beer das hörte weiß er den damaligen Empfang und Unterschrift auf das Grußschild des Dalai Lama, das im Fernweh-Park zu besichtigen ist, noch mehr zu schätzen…

Eindrucksvoller und berührender Vortrag

Bei seinem Vortrag am Abend im Studio des Theaters Hof berichtete Gelsang Gyaltsen, der in Tibet geboren wurde und heute in der Schweiz lebt, mit perfekten deutschen Sprachkenntnissen und in freier, ausgefeilter und sehr beeindruckender Rede über die Geschichte Tibets und über das Unrecht der diktatorischen Herrschaft Chinas über sein Land. Auch über die dortige aktuelle Lage, sowie über die politischen Ziele des 14. Dalai Lama, der im Jahre 1989 den Friedensnobelpreis verliehen bekam. Ein besonderes Anliegen sind Gyaltsen die Menschenrechte, die in Tibet und vielen anderen Ländern der Welt tagtäglich missachtet werden.

Fakten: Im Winter 1949 fiel die Volksbefreiungsarmee auf Befehl von Mao in das unabhängige Nachbarland ein und begann ihren Kamp gegen Tibets Meschen und gegen die Kultur Tibets.

Zwei Jahre später unterzeichnete eine tibetische Delegation in Peking unter Zwang den „17 Punkte-Vertrag“, die die Eigenständigkeit Tibets beendete, den Tibetern jedoch innenpolitische Autonomie zugestand. China hielt sich nie an seine Verpflichtungen!

Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurden fast alle Klöster zerstört und Tibets geistige Elite, vor allem die buddhistischeh Lehrer, getötet, verhaftet oder zur Flucht gezwungen. Im März 1959 erhob sich die Bevölkerung gegen die Invasoren, um ihr Oberhaupt, den Dalai Lama, zu schützen. Der Aufstand wurde erbarumungslos niedergeschlagen. Tausende von Tibeterinnen und Tibeter starben im Laufe der nächsten Monate, der Dalai Lama musste fliehen. Seitdem lebt er in Dharmsala, im indischen Himalaya. Bis heute flüchten jedes Jahr etwa 2.500 Tibeter, darunter viele Kinder, zu ihm ins Exil.

Nach dem Tod Maos und der Entmachtung seiner Nachfolger war das Land kaum mehr wiederzuerkennen. Etwa 1,2 Millionen Menschen waren durch Terror, Exekution und Hunger ums Leben gekommen, die Landwirtschaft war ruiniert, von den fast 6000 Klöstern standen nur noch 13! Der Wiederaufbau von Klöstern in Eigenintiative wird jetzt von China geduldet, da sie Touristen anziehen. Das religiöse Leben ist jedoch extremer staatlicher Kontrolle und massiven Repressionen ausgesetzt.

Bis heute hat China sein Ziel nicht geändert: die Zerstörung der tibetischen Identität. Menschenrechte wie Presse- oder Meinungsfreiheit existieren für Tibeterinnen und Tibeter nicht. Willkürliche Verhaftungen und Folter sind an der Tagesordnng, für gewaltlosen Widerstand werden Todesurteile verhängt. Die Massenansiedlung von Chinesen, Umweltzerstörung und umfassende Benachteiligung in Bildung und Gesellschaft gefährden das Überleben des Volkes. Tibet stirbt Tag für Tag.

Der DALAI LAMA

Rund um die Erde wird er von Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten und Altersgruppen geachtet und verehrt. Seine Heiligkeit, der 14. Dalai Lama, das politische und geistliche Oberhaupt des tibetischen Volkes.

In seinem Exil in Indien propagiert er seit vielen Jahren den gewaltlosen Widerstand gegen die Besatzungsmacht China. Für seine Politik der friedlichen Konfliktlösung wurde ihm 1989 eine hohe Auszeichnung zuteil: Der Dalai Lama erhielt in Oslo den Friedensnobelpreis. Doch die Staatengemeinschaft unterstützt seine Bemühungen wenig, und China ignoriert sie. (Quelle: Broschüre Tibet Initiative Deutschland e.V.)

Nach Meinung von Kelsang Kyaltsen könnte nur durch einen inneren Umschwung Chinas die Diktatur beendet werden. Die Gegenwehr für den barbarischen Einmarsch Chinas in Tibet, die Vertreibung der Tibeter, das Töten Hunderter von Mönchen, die Zerstörung Tausender Tempel und Kulturschätze, ja auch der Natur auf dem Dach der Welt, antworten die Tibeter seit Jahren ohne Gewalt, auch wenn ein daraus resultierender Erfolg, wie Gyaltsen sagt, nicht erwartet werden kann. Der friedliche Protest aber ist ihr Leben, das Einzige, was sie tun können, ja tun müssen.

Die vielen Besucher des Votrags konnten auch Fragen stellen, die Gyaltsen ausführlich und redegewandt beantwortete. So werden zum Beispiel von den Chinesen die tibetischen Nomadenvölker zwangsumgesiedelt, da man diese durch die Wanderungen nicht kontrollieren und „greifen“ kann und diese große Landstriche für ihre Herden benötigen, die China wegen der Bodenschätze ausbeutet. So verfallen die ihrer Kultur entwurzelten Nomadenvölker, die nichts anderes gelernt haben, immer mehr dem Alkohol. Weiter werden tibetische Kleinkinder ihren Eltern weggenommen und in „Umerziehungsheime“ gesteckt, wo sie von ihrer Sprache und Kultur entwurzelt werden und chinesische, der diktatorischen Regierung passenden Doktrin, eingetrichtert bekommen. Sie erhalten eine regelrechte Gehirnwäsche, um die neue Generation chinakonform zu gestalten. Diese Menschenrechtsverletzungen könnten noch weiter ausgeführt werden. Das Resultat gegen alle von der chinesischen Regierung brutal unterdrücken Proteste sind Massenverbrennungen der Tibeter, die allerdings von der tibetischen Regierung nicht gutgeheißen werden. Aber das ist ihr einziger öffentlich zur Kennnis genommener Protest. Findet in einem Ort so eine Selbstverbrennung statt, wird nicht nur die Familie des Getöteten, sondern auch der Ort und der Umkreis von den Chinesen mit Bann belegt…

Nicht nur buntes Blech auf Holz

Fernwehpark Initator Klaus Beer: „Ich bin für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt, die ich ja bereist habe und weiß, wie wunderschön sie ist – und alle Menschen der Welt in Frieden zusammeleben könnten, „wenn es nicht den bösen Nachbarn“, sprich die diktatorischen Regierungen und Despoten,  gäbe. Denke ich an China und den Umgang mit dem friedliebenden Volk der Tibeter und parallel an diesen Kriegsverbrecher im Kreml, wünsche ich mir eine höhere Gerechtigkeit, die dazwischenfahren möge. Ich bin ausser mir und werde meinen Protest immer öffentlich bekunden…“

Deshalb ist der Fernweh-Park nicht nur buntes Blech auf Holz. Er mischt sich ein, zeigt Flagge und legt die Finger in die Wunden von Dingen, die nicht rechtens sind in der Welt.

Die Veranstaltung wurde gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, mit dem der „Fernweh-Park“ ebenfalls eng zusammenarbeitet und dort eine Gedenktafel, auch von „Bündnis für Toleranz und Demokratie“, davon berichtet.
Fotos: Klaus und Erika Beer

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